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ISO 690 Koch, J., W., Medikamentenübergebrauchs – Kopfschmerz (MÜKS), Rev Med Suisse, 2014/415 (Vol.10), p. 258–259. DOI: 10.53738/REVMED.2014.10.415.0258 URL: https://www.revmed.ch/revue-medicale-suisse/2014/revue-medicale-suisse-415/medikamentenuebergebrauchs-kopfschmerz-mueks
MLA Koch, J., W. Medikamentenübergebrauchs – Kopfschmerz (MÜKS), Rev Med Suisse, Vol. 10, no. 415, 2014, pp. 258–259.
APA Koch, J., W. (2014), Medikamentenübergebrauchs – Kopfschmerz (MÜKS), Rev Med Suisse, 10, no. 415, 258–259. https://doi.org/10.53738/REVMED.2014.10.415.0258
NLM Koch, J., W.Medikamentenübergebrauchs – Kopfschmerz (MÜKS). Rev Med Suisse. 2014; 10 (415): 258–259.
DOI https://doi.org/10.53738/REVMED.2014.10.415.0258
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seminare (donnerstag)
29 janvier 2014

Medikamentenübergebrauchs – Kopfschmerz (MÜKS)

DOI: 10.53738/REVMED.2014.10.415.0258

Kein MÜKS ohne Kopfschmerz

Die Prävalenz chronischer, täglich auftretender Kopfschmerzen beträgt 3-5% weltweit. Die Chronifizierung entwickelt sich häufig gleichzeitig mit einem Medikamentenübergebrauch. Mehr als 1% der Bevölkerung ist von einem Kopfschmerz mit Medikamentenübergebrauch (MÜKS) betroffen. Bei Frauen soll dieser Kopfschmerz mindestens 3 mal so häufig wie bei Männern auftreten. Im Einzelfall kann es schwierig sein, einen MÜKS von anderen chronischen Kopfschmerzformen ausreichend abzugrenzen. Ein MÜKS wird aber nicht ohne vorbestehende Kopfschmerzen bzw. Disposition auftreten. In fast zwei Drittel der Patienten entwickelt sich der Kopfschmerz bei Medikamentenübergebrauch auf dem Boden einer Migräne, bei mehr als einem Viertel bestand ursprünglich ein Kopfschmerz vom Spannungstyp. Prinzipiell soll ein MÜKS bei jeder Kopfschmerzform als Komplikation auftreten können.

Nicht das Medikament verursacht den Kopfschmerz, sondern der übergebrauch

Folgende Schmerzmittel und Migränemedikamente können einen MÜKS verursachen: Ergotamine, Triptane, Analgetika, Opiate und Schmerzmittelmischpräparate incl. Benzodiazepine und Barbiturate. Erst durch die regelmässige, meist tägliche Einnahme über einen längeren Zeitraum entwickelt sich ein MÜKS. Als kritische Einnahmefrequenz wird eine Medikamenteneinnahme an 10 bzw. 15 Tagen/Monat über die Dauer von mindestens 3 Monaten angesehen.

Ein MÜKS kann diagnostiziert werden, wenn der Kopfschmerz an mehr als 15 Tagen im Monat vorhanden ist und erstmals auftrat oder sich verschlechterte in Folge regelmässiger Einnahme der oben genannten Medikamente. Die Diagnose wird durch das Abklingen dieser Kopfschmerzen innerhalb von 2 Monaten nach Schmerzmittelentzug gestützt, bzw. kommt es wieder zum Auftreten des ursprünglich vorhandenen Kopfschmerzes.

Eine medikamentöse Behandlung des MÜKS ist nicht ausreichend

Der Schmerzmittelentzug ist die einzige, allgemein anerkannte Therapie des MÜKS. In der Regel wird auch eine medikamentöse Prophylaxe eingeleitet, welche sich gegen den vorbestehenden Kopfschmerz richtet. Für Topiramat und Onabotulinumtoxin A zeigten Studienresultate, dass bei Migränepatienten mit MÜKS unter dieser Prophylaxe die Kopfschmerzfrequenz auch ohne Entzug abnehmen kann.

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Voraussetzung für einen erfolgreichen Schmerzmittelentzug ist die Aufklärung des Patienten über die Entstehung des Kopfschmerzes durch Medikamentenübergebrauch und die Einsicht in die Notwendigkeit der Therapie.

Der Schmerzmittelentzug kann in einfachen Fällen ambulant durchgeführt werden, in komplexen Fällen ist der stationäre Entzug erforderlich.

Die Therapie des MÜKS ist multimodal

Der alleinige Schmerzmittelentzug ist selten ausreichend. Die Behandlung von Kopfschmerzen bei Medikamentenübergebrauch ist eine Kombination aus medikamentösen und nichtmedikamentösen Therapieverfahren.

Folgende Elemente sind für ein multidisziplinäres Therapieprogramm geeignet:

  • Medizinische und psychologische Edukation/Coaching

  • Medikamentöse Prophylaxe des primären Kopfschmerzes

  • Physikalische Therapien

  • Physiotherapie, medizinische Massagen

  • Medizinische Trainingstherapie (Ausdauertraining)

  • Psychologische Therapie

  • Entspannungstherapie (Jacobson, Biofeedback)

  • Stressmanagement

  • Behandlung einer psychiatrischen Komorbidität

  • Kognitive Verhaltenstherapie

Dauerhafter Erfolg durch geeignete Nachsorge

Häufig besteht ein MÜKS über viele Jahre mit erheblichen psychosozialen Auswirkungen. Die Rückfallquote innerhalb von 5 Jahren wird mit 30% bis mehr als 50% angegeben. Prognostisch ungünstig werden Spannungskopfschmerzen als primärer Kopfschmerz, die Einnahme von Kombinationspräparaten insbesondere mit psychotropen Substanzen und ein chronischer Kopfschmerz von langer Dauer beurteilt. Hingegen scheint die Langzeitprognose bei Migräne und Einnahme von Monopräparaten insbesondere Triptanen günstiger zu sein. Es bedarf einer kontinuierlichen Weiterbetreuung der Patienten incl. Dokumentation der Medikamenteneinnahme durch Arzt und Patient. Hierdurch kann verhindert werden, dass ein erneuter, übermässiger Gebrauch von Medikamenten entsteht.

Wichtige Punkte für die Praxis

> MÜKS ist die Komplikation einer Kopfschmerzerkrankung infolge Medikamentenübergebrauch

> Der Schmerzmittelentzug ist erst der Beginn einer multimodalen Therapie, welche spezifisch für den vorbestehenden Kopfschmerz sein sollte

> Ohne entsprechende Weiterbetreuung bzw. Nachsorge bleibt der Erfolg unsicher

Auteurs

Joachim W. Koch

Facharzt für Neurologie
Leitung Neurorehabilitation
Privat-Klinik Im Park Bad Schinznach
5116 Schinznach-Bad
joachim.koch@bs-ag.ch

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